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    Von Zweifel zu Wohlbefinden: Melissa fand ihre Freude am Beruf bei C. Møllmann & Co.

    Bei C. Møllmann & Co. sind Auszubildende nicht nur die zukünftige Arbeitskraft – sie gehören vom ersten Tag an zum Team. Für Melissa Simone Carlsen wurde die Begegnung mit dem Unternehmen zu einem Wendepunkt, der ihren Traum rettete, Malermeisterin zu werden.

    „Ich habe wieder an mich selbst geglaubt“

    Bevor Melissa Simone Carlsen im Frühjahr 2024 die Tür zu C. Møllmann & Co. betrat, war sie kurz davor aufzugeben.

    Sie hatte bereits anderthalb Jahre an einem anderen Ort als Auszubildende gearbeitet, doch die Erfahrungen dort ließen sie daran zweifeln, ob sie überhaupt eine Zukunft in diesem Beruf hat.

    – Ich war kurz davor, ganz aufzuhören. Ich liebte das Handwerk, aber ich fühlte mich oft nicht willkommen. Es gab Tage, an denen ich vor anderen getadelt oder hart kritisiert wurde, und oft stand ich alleine da, selbst wenn ich um Hilfe bat oder nach Anleitung fragte, erzählt Melissa.

    Durch eine Bekannte kam sie in Kontakt mit Malermeister Glenn Larsen, der sie zu einem Gespräch einlud. Von da an ging alles seinen Lauf.

    – Ich wurde mit Offenheit und Verständnis empfangen. Glenn sagte einfach: „Sei ehrlich – wir werden es herausfinden“. Das war das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, dass jemand wirklich zuhört, sagt sie.

    Seitdem hat sich Melissas Alltag komplett verändert. Sie bekommt neue Herausforderungen, Verantwortung – und vor allem das Gefühl, dazuzugehören.

    – Ich darf viele verschiedene Aufgaben ausprobieren und spüre, dass man mir vertraut. Natürlich mache ich Fehler – das tut jeder. Aber hier lerne ich daraus. Das hat einen riesigen Unterschied gemacht, und ich habe wieder an mich selbst geglaubt, sagt sie.

    Enge Begleitung und Raum für den Menschen

    Bei C. Møllmann & Co. ist Glenn Larsen für fünf bis sechs Auszubildende gleichzeitig verantwortlich. Er ist sowohl fachlicher Sparringspartner als auch wichtige Unterstützungsperson.

    – Wir arbeiten mit jungen Menschen. Sie sollen ein Handwerk lernen – aber sie sollen auch lernen, auf eigenen Füßen zu stehen. Wenn sie sich unwohl fühlen, lernen sie nicht. Deshalb frage ich immer, wie es ihnen geht – fachlich und persönlich, erklärt Glenn.

    Seine Philosophie ist einfach: Wenn man auf persönlicher Ebene gut funktioniert, funktioniert man auch gut als Auszubildende(r). Deshalb fragt er regelmäßig nach dem Wohlbefinden seiner Auszubildenden und stellt sicher, dass sie Aufgaben bekommen, bei denen die Zusammenarbeit mit Meistern und Gesellen gut passt.

    – Wenn eine Auszubildende wie Melissa in der Vergangenheit Probleme hatte, entwickeln wir gemeinsam einen Plan. Sie wollte beispielsweise mehr Kurse in Maltechnik und Tapeten – und das haben wir umgesetzt. Es ist wichtig, dass sie spürt, dass wir an sie glauben, sagt er.

    Die Zusammenarbeit mit den Berufsschulen ist ebenfalls ein wichtiger Teil seines Alltags. Glenn kennt viele Lehrkräfte persönlich und folgt kontinuierlich auf ihre fachliche Entwicklung der Auszubildenden.

    – Es bedeutet viel, dass wir einen guten Dialog mit den Schulen haben – das erleichtert es, zu sehen, wie sich die Auszubildenden entwickeln, und sie dort zu unterstützen, wo sie es am meisten brauchen, sagt er.

    Systematik und Fürsorge gehen Hand in Hand

    C. Møllmann & Co. ist eines der ältesten Malerunternehmen Dänemarks – gegründet 1879 – und beschäftigt heute rund 175 Mitarbeitende über das Unternehmen und die Schwesterfirma Nielsen & Kromann. Trotz der langen Geschichte wird das Unternehmen von einer modernen Kultur geprägt, in der Struktur, Freiheit und gegenseitiger Respekt Hand in Hand gehen.

    – Wir haben eine sehr klare Kultur, dass wir immer respektvoll miteinander sprechen. Feedback soll fachlich und konstruktiv sein – niemals persönlich oder hart, sagt Geschäftsführer Christian Ravn.

    Jede Woche diskutiert die Geschäftsführung das Wohlbefinden und die Entwicklung der Auszubildenden in den festen Freitagsmeetings, bei denen Auszubildende ein fester Tagesordnungspunkt sind. So wird Abwechslung bei Aufgaben, die Begleitung von Herausforderungen und enge Zusammenarbeit mit den Schulen sichergestellt.

    – Wir haben die Verantwortung, dass sie etwas lernen – und das erfordert Planung. Aber es geht auch darum, Spaß bei der Arbeit zu haben. Wenn Auszubildende sich wohlfühlen, entwickeln sie sich schneller – und sie bleiben oft nach der Ausbildung bei uns. Das kommt sowohl ihnen als auch uns zugute, sagt Christian Ravn.

    Heute beschäftigt das Unternehmen 23 Auszubildende, und man rechnet damit, in wenigen Jahren etwa 35 zu erreichen. Fast 90 % bleiben nach der Ausbildung im Unternehmen – ein Beleg für ein Umfeld, in dem Auszubildende gerne lernen und arbeiten.

    Eine gemeinsame Verantwortung in der gesamten Håndverksgruppen

    C. Møllmann & Co. ist Teil der Håndverksgruppen – des größten Akteurs der nordischen Oberflächenindustrie mit etwa 5.000 Mitarbeitenden in Norwegen, Schweden, Dänemark und Deutschland. Hier hat die Arbeit mit Auszubildenden nicht nur Priorität, sondern ist ein strategischer Eckpfeiler der ESG-Arbeit des Konzerns.

    Frederik Stage Olsen, Landeschef von HG Dänemark, erklärt:

    – Wir haben uns das Ziel gesetzt, dass Auszubildende bis 2030 zwölf Prozent aller Mitarbeitenden ausmachen – gegenüber rund acht Prozent heute. Das bedeutet, dass wir jedes Jahr mehr aufnehmen müssen, aber auch sicherstellen, dass sie sich wohlfühlen und im Beruf bleiben, sagt er.

    Um dieses Ziel zu erreichen, hat Håndverksgruppen klare Rollen und Verantwortlichkeiten im gesamten Konzern etabliert:

    • Die Regionsleiter stellen sicher, dass die Geschäftsführer der einzelnen Unternehmen – wie z. B. Christian Ravn bei C. Møllmann & Co. – Auszubildende priorisieren und aktiv daran arbeiten, dass Wohlbefinden, Inklusion und Sicherheit Alltag werden.

    • Die Geschäftsführer sind verantwortlich dafür, dass Auszubildende eine gute Einführung erhalten, ihre fachlichen Fähigkeiten kontinuierlich entwickeln und ein sicheres Umfeld erleben, in dem Unsicherheit oder Ausgrenzung durch offene Gespräche und klare Führung behandelt werden.

    • Gleichzeitig werden alle Führungskräfte und Mitarbeitenden im Konzern regelmäßig in ethischen Richtlinien geschult, um Mobbing, Belästigung und Diskriminierung vorzubeugen – unterstützt durch einen anonymen Meldekanal.

    – Letztlich geht es um Kultur. Wir möchten als Branche bekannt sein, in der Menschen respektvoll behandelt werden – unabhängig von Alter, Geschlecht oder Hintergrund. Deshalb legen wir großen Wert darauf, mehr weibliche Auszubildende zu gewinnen, und Unternehmen wie C. Møllmann & Co. leisten dabei einen großen Unterschied, sagt Frederik Stage Olsen.

    Er betont, dass Håndverksgruppen nicht nur wirtschaftliche Ergebnisse misst, sondern auch, ob die einzelnen Unternehmen zu den Werten passen.

    – Wir nehmen nur Firmen in die Gruppe auf, die unser Menschenbild teilen. Das ist entscheidend, sagt er.

    „Ich bin stolz auf den Ort, an dem ich heute stehe“

    Melissa wird ihre Ausbildung zur Malermeisterin am 12. Dezember 2025 abschließen. Während sie vor zwei Jahren noch darüber nachdachte, aufzuhören, freut sie sich heute darauf, in ihrem Beruf weiterzumachen.

    – Ich fühle mich jetzt als Teil einer Gemeinschaft. Ich kann kommen und glücklich sein – und ich weiß, dass das, was früher passiert ist, meine Zukunft nicht zerstören wird. Ich bin stolz auf den Ort, an dem ich heute stehe, sagt sie mit einem Lächeln.